Gud so! – Ausgabe 1 Schwerpunkt Musik

Gud So! – Magazin

„Is doch gud so“ ist ein nordhessischer Ausspruch, der mehr Bedeutungen in sich trägt, als sein schlichter Charakter auf Anhieb suggeriert. „Gud so“ heißt es, wenn jemand etwas beurteilt, vielleicht auch eine Diskussion beendet und zum nächsten Punkt übergegangen werden soll. „Gud so“ heißt es auch, wenn man etwas angefangen hat, das Ergebnis noch nicht optimal ist, aber schlichtweg die Lust und Zeit fehlt weiter zu machen. Ganz im Sinne von „Passt schon“. Nun ist es aber im Leben nicht besonders vorteilhaft fahrig zu agieren. Insbesondere in der Projektarbeit können Dinge nicht schluderig erledigt werden. Denn egal ob Arbeitsstelle, Ehrenamt oder Gesellschaft: wir setzen auf Zusammenarbeit, um gemeinsame Ziele zu erreichen. So ist „Gud so“ auch ein Ausdruck, der eine Mischung aus unterstützenden Worten und großem Lob um Bemühungen, Ziele oder Ergebnisse, darstellt. „Gud so“ ist Nordhessen in Reinform: vordergründig brummig ehrlich, doch dahinter passiert eine Menge mehr. Wir alle wissen: Nordhessen ist mehr als Ahle Wurscht (auch wenn wir auf die natürlich besonders stolz sind).

Mit dem Titel wollen wir besonders die Projekte aus dem Bundesprogramm TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN (TFKS) adeln und eine Plattform bieten, damit noch mehr Menschen auf die Einzelprojekte aufmerksam werden. Und was liegt näher, als das Magazin „Gud so“ von denen gestalten zu lassen, die Zielgruppe vieler TFKS- Projekte sind: Jugendliche. In Wochenendseminaren wurde das Konzept zu „Gud so“ gemeinsam mit einer Handvoll Nachwuchsredakteure und Layouter diskutiert und geplant – vom Titel bis zum einzelnen Artikel.

Um das Magazin nicht zu einem bloßen Projektsammelsurium zu machen, sondern zu einem schlüssigen und wirklich spannenden Gesamtwerk, entschlossen wir uns das Heft unter einem Schwerpunktthema zu gestalten, in das die Projekte eingelassen werden. Die Wahl fiel auf die Musik und das Musikschutzgebiet-Festival. Der veranstaltende Musikschutzgebiet e.V. ist gleichzeitig führender Projektträger von „Gud so“. Es überrascht uns teilweise selbst, wie das Festival unterschiedliche Jugendgruppen zusammenführt. Zwischen den Anhängern der unterschiedlichen Musikgenres kommt es in der Regel zu wenigen Überschneidungen auf den Schulhöfen, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, Clubs und Konzertsälen dieser Welt. Auf dem Musikschutzgebiet feiern plötzlich alle zusammen. Doch wollten wir unseren Fokus nicht bloß auf das Festival im nordhessischen Bergland legen. Wir waren uns schnell einig, weder ein Festivalmagazin oder eine Sammlung von 0815-Inhalten aus dem Repertoire im Kampf gegen Extremismus zusammenzustellen. Demokratische Prozesse sind in derartig viele Vorgänge des täglichen Lebens eingebunden, sodass wir uns nicht vorrangig an den Inhalten anderer Publikationen orientieren müssen. Für das Magazin hat die Redaktion viel reflektiert und recherchiert – überzeugen Sie sich selbst.