Tage der Demokratie im Schwalm-Eder-Kreis

In den Demonstrationen der sogenannten Coronaskeptiker*innen und Anhänger*innen von Verschwörungserzählungen zeigen sich die gegenwärtigen Herausforderungen unter denen unsere Demokratie steht. Die zunehmende Polarisierung unserer Gesellschaft stellen wir nicht erst seit der Pandemie fest, aber auch hier scheint sie ein Verstärker zu sein. Zudem sind wir bestürzt darüber, dass die Kundgebungen von Rechtsextremist*innen instrumentalisiert werden und dies hingenommen, toleriert und keine klaren Grenzen gezogen werden.

Der Tiefstand der Demokratieförderung, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, kommt zu einer Zeit, in der der Höchststand an politisch motivierten Straftaten zu verzeichnen ist. Das heißt, eigentlich bräuchten wir zur Zeit nicht weniger, sondern mehr Prävention, Förderung und Engagement.

Wir möchten mit der Veranstaltungsreihe »Tage der Demokratie« diese Herausforderungen und Themen aufgreifen und alle Interessierten herzlich zu unserer Kombination aus Vorträgen, Workshops und Livetalk einladen. Darüber hinaus möchten wir aber auch positive Ausblicke und Perspektiven für eigenes Handeln in den Blickpunkt stellen – dabei steht die Stärkung unseres Netzwerks im Schwalm-EderKreis und das Empowerment der Akteur*innen im Mittelpunkt.

Wir wünschen allen Teilnehmenden interessante Erkenntnisse, hilfreiche Anstöße und Stärkung für die eigenen Initiativen.

Lichtinstallation an der Klosterkirche Guxhagen Breitenau und an der Firmenhalle der Fa. Kühllogistik Heidelmann in Schwalmstadt

Beide Gebäuden werden in den 5 Tagen der Aktionswoche mit täglich wechselnden Statements zur Demokratie beleuchtet. Sie sollen ein sichtbares Zeichen für die Haltung des Schwalm-Eder-Kreises (als Partnerschaft für Demokratie im Bundesprogramm „Demokratie leben!“) und des Projekts „Gewalt geht nicht!“ setzen. Sie bilden das Motto für die „Tage der Demokratie“ und senden unsere „Demokratiebotschaften“ in den Kreis. Unsere Statements lauten:

  • Demokratie stärken – Rassismus bekämpfen
  • Bunt und solidarisch – Gemeinsam gegen Hass und Gewalt
  • Gemeinsam für Toleranz und Vielfalt
  • Wir – Haltung zeigen für Toleranz und Demokratie
  • Für eine offene, demokratische und solidarische Gesellschaft

Gleichzeitig haben wir Lichttüten mit dem Statement „Wir – Haltung zeigen für Toleranz und Demokratie“ beklebt und als „Licht für Demokratie“ im Landkreis verteilt.“

Montag | 02. November 2020

Einführung in die Woche: »Ein Blick zurück und nach vorn«

Wann: 15:30 bis 16:00 Uhr
Wer: Offenes Online-Angebot
Begrüßung durch den Begleitausschuss »Demokratie leben!« und die Koordinator*innen des Projekts »Gewalt geht nicht!«

Impulsvortrag mit Diskussion: »Rechtspopulismus und Zivilgesellschaft – Aktion und Reaktion« von Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Universität Kassel

Wann: 16:00 bis 17:30 Uhr
Wer: Offenes Online-Angebot

Workshop: »Wir machen Druck gegen Rechts«

Wann: 17:30 bis 20:00 Uhr
Wer: Kinder, Jugendliche und Erwachsene ab 8 Jahren
Wo: Werkraum des ev. Kirchenkreises Schwalmstadt-Treysa

Im Workshop wollen wir selber mit Hilfe der Siebdrucktechnik Taschen oder T-Shirts mit Motiven bedrucken, die für Vielfalt und Demokratie und gegen Rassismus stehen. Am Ende des Tags können alle Produkte mit nach Hause genommen werden.

Dienstag | 03. November 2020

Workshop »Die große Corona-Verschwörung«

Wann: 10:00 bis 12:00 Uhr
Wer: Online-Angebot für Schüler*innen der 9. und 10. Klasse der Steinwaldschule Neukirchen von »Gesicht Zeigen!«

Das Corona-Virus und die notwendigen Maßnahmen gegen seine Ausbreitung verändern unser gesellschaftliches Zusammenleben grundlegend. Vieles von dem, was und aktuell im Alltag wiederfährt, erinnert an Science-Fiction und Spielfilme. Die Krise verstärkt menschliche Gefühle und bringt sie deutlich zum Vorschein. Und sie führt zu wichtigen gesellschaftlichen Entwicklungen, online wie offline. An konkreten Beispielen werfen wir gemeinsam mit euch einen genauen Blick auf aktuelle Verschwörungstheorien und Fake News, mit denen aus den berechtigten Ängsten der Menschen Hass und Hetze geschürt werden. Zum Glück ist die Krise aber auch eine Zeit der Solidarität, Nachbarschaftshilfe und kreativem Engagement. Und genau dieses Engagement wollen wir etwas genauer unter die Lupe nehmen! Wie empfindet ihr die Einschränkungen? Was sind eure Erfahrungen der letzten Wochen? Welche Nachrichten bekommt ihr mit, auf welchen Wegen – und was glaubt ihr? Woran orientiert ihr euch? Und welche Ideen habt ihr, um euch einzubringen?

Workshop: »Zivilcourage – Was kann ich tun?«

Wann: 16:00 bis 18:00 Uhr
Wer: Offene Online-Angebot Schüler*innen der 7. und 8. Klasse von »Gesicht Zeigen!«

In diesem Workshop lernt ihr Menschen kennen, die etwas bewegt haben – aus Geschichte und Gegenwart, in schlechten und in besseren Zeiten, in ganz großen und in ganz kleinen Beispielen. Ein wichtiger Einstieg sind inspirierende Hörgeschichten aus unserem Lernort 7xjung. Auf den ersten Blick geht es um Sport – aber eigentlich dreht sich alles um Freundschaft, Loyalität und Widerstand. Wo beginnt Solidarität? Was ist Zivilcourage? Diese Fragen sind höchst aktuell. „Corona? Was geht mich das an? Ich bin ja jung, stark und gesund. Außerdem wurde mir gerade der Teppich unter den Füßen weggezogen. Keine Schule, kein Sport, keine Freunde. Nur die vier Wände und der Heimunterricht. Ich habe genug Probleme. Wieso sollte ich mich noch um andere Menschen kümmern?“ Im Workshop verbinden wir die Erfahrungen in Geschichte und Gegenwart und suchen Anregungen, was jede*r Einzelne zur Verbesserung der Situation beitragen kann.

Workshop: »Verschwörungsmythos & Antisemitismus«

Wann: 17:00 bis 20:00
Wer: Offenes Online-Angebot der Amadeu Antonio Stiftung

Mit der Covid-19-Pandemie erreichen Verschwörungsmythen ein Millionenpublikum; im Internet und auf der Straße. Sichtbarer wurde auch deren antisemitischer Grundstruktur. Denn immer offener wurden auf den Demonstrationen auch antisemitische Parolen oder Symbole zur Schau gestellt. Die Verbreiter von Verschwörungserzählungen scheuen sich im Internet kaum noch ihrem Antisemitismus freien Lauf zu lassen. Damit einher ging auch eine gesellschaftliche Debatte über Verschwörungserzählungen und Antisemitismus, und darüber welche enorme Gefahr für eine demokratische Gesellschaft sie darstellen. Der Workshop will sich dem Phänomen Verschwörungsmythos zuwenden. Welche Mythen und Erzählungen sind überhaupt im Umlauf? Was macht eine Erzählung zu einer Verschwörungstheorie? Wann ist diese antisemitisch zu nennen? Wie kann man sie erkennen und vor allem: was kann man tun, wenn im Bekanntenkreis, in der Familie, im Internet oder auf der Straße Antisemitismus und Verschwörungsmythen verbreitet werden?

Mittwoch | 04. November 2020

Workshop: »Zivilcourage – Was kann ich tun?«

Wann: 10:00 bis 12:00 Uhr
Wer: Online-Angebot für Schüler*innen der Steinwaldschule Neukirchen von »Gesicht Zeigen!«

In diesem Workshop lernt ihr Menschen kennen, die etwas bewegt haben – aus Geschichte und Gegenwart, in schlechten und in besseren Zeiten, in ganz großen und in ganz kleinen Beispielen. Ein wichtiger Einstieg sind inspirierende Hörgeschichten aus unserem Lernort 7xjung. Auf den ersten Blick geht es um Sport – aber eigentlich dreht sich alles um Freundschaft, Loyalität und Widerstand. Wo beginnt Solidarität? Was ist Zivilcourage? Diese Fragen sind höchst aktuell. „Corona? Was geht mich das an? Ich bin ja jung, stark und gesund. Außerdem wurde mir gerade der Teppich unter den Füßen weggezogen. Keine Schule, kein Sport, keine Freunde. Nur die vier Wände und der Heimunterricht. Ich habe genug Probleme. Wieso sollte ich mich noch um andere Menschen kümmern?“ Im Workshop verbinden wir die Erfahrungen in Geschichte und Gegenwart und suchen Anregungen, was jede*r Einzelne zur Verbesserung der Situation beitragen kann.

Workshop: »Argumentationstraining gegen Stammtischparolen«

Wann: 16:00 bis 19:15 Uhr
Wer: Offenes Online-Angebot von Marvin Müller und Max Barnewirtz

Was tun, wenn Tante Karla beim Familienfest behauptet, die Ausländer nähmen uns die Arbeitsplätze weg, dein Kollege beim Mittagessen in der Kantine die Todesstrafe für „Kinderschänder“ fordert oder wenn deine Teamkameraden poltern, dass Fußball Männersport sei? In solchen Situationen nicht (mehr) sprachlos bleiben zu müssen, ist das Ziel dieses Online-Trainings. Was kannst Du selbst gegen sexistische, rassistische, homophobe oder antisemitische Parolen, gegen diskriminierende und sachlich falsche Beiträge tun? Warum solltest Du die Diskussion nicht scheuen und wo liegen die Grenzen der verbalen Auseinandersetzung? Wie kannst Du eine Diskussion zufrieden verlassen, selbst wenn niemand Deine Ansicht geteilt hat? Genau das wollen wir zusammen in unserem interaktiven Online-Taining herausfinden: Handlungs- und praxisorientiert im Rollenspiel und unter Einbezug von Beispielen aus der eigenen Erfahrungswelt. Gemeinsam entwickeln wir Argumentationsstrategien, die die Auseinandersetzung mit unerwarteten Äußerungen im Alltag erleichtern und es ermöglichen in Zeiten von Populismus und Fake News die eigene Meinung zu vertreten.

Workshop: »Diskriminierung«

Wann: 16:00 bis 19:00 Uhr
Wer: Offenes Online-Angebot der Bildungsstätte Anne Frank

Diskriminierung und Zuschreibungen sind Bestandteile unseres Alltags, die das Zusammenleben in der Gesellschaft beeinflussen. Doch wo fängt Diskriminierung an und wie kann ich sie erkennen? Und welche Rolle spielen eigene Vorurteile und Stereotype in diesem Zusammenhang?  Im Seminar beschäftigen wir uns mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen und Mechanismen von Diskriminierung. Wir arbeiten zur eigenen Haltung und sensibilisieren für die Perspektiven von Betroffenen.

Workshop: »Wir machen Druck gegen Rechts«

Wann: 17:30 bis 20:00 Uhr
Wer: Kinder, Jugendliche und Erwachsene ab 8 Jahren
Wo: Werkraum des ev. Kirchenkreises Schwalmstadt-Treysa

Im Workshop wollen wir selber mit Hilfe der Siebdrucktechnik Taschen oder T-Shirts mit Motiven bedrucken, die für Vielfalt und Demokratie und gegen Rassismus stehen. Am Ende des Tags können alle Produkte mit nach Hause genommen werden.

Donnerstag | 05. November 2020

Workshop: »Handlungsstrategien im Umgang mit Parolen im Klassenraum«

Wann: 16:00 bis 19:15 Uhr
Wer: Online-Angebot Lehrer*innen der Courage-Schulen von Marvin Müller und Fabian Müller
Anmeldungen von Interessierten außerhalb der Courage-Schulen werden auf eine Warteliste gesetzt, da Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen der Courage-Schulen bei diesem Workshop bevorzugt werden.

Im Unterrichtsalltag, im Lehrerzimmer, im Internet und vielleicht auch im Familien- und Freundeskreis begegnen uns immer wieder Vorurteile und Stammtischparolen. Meist treffen sie uns unerwartet, sorgen für Unsicherheit und Sprachlosigkeit. Was kann man gegen sexistische, ausländerfeindliche, homophobe oder antisemitische Parolen, gegen diskriminierende und sachlich falsche Beiträge tun? Welche Verantwortung habe ich als Lehrkraft, im Unterricht im Rahmen des Beutelsbacher Konsenses ein breites Meinungsbild zuzulassen? Warum sollten und dürfen wir die Diskussion nicht scheuen und wo liegen die Grenzen der Auseinandersetzung? Und kann ich eine Diskussion im Lehrerzimmer zufrieden verlassen, selbst wenn niemand meine Ansicht geteilt hat? Genau das wollen wir herausfinden und erproben, handlungs- und praxisorientiert, unter Einbezug von Beispielen aus Ihrer eigenen Erfahrungswelt. Wir werden gemeinsam Argumentationsstrategien entwickeln und erproben, die es Ihnen ermöglichen, in Zeiten von Populismus und Fake News gelassen und souverän zu agieren und Ihnen den Umgang mit unerwarteten Äußerungen und Konfliktsituationen im Berufsalltag erleichtern.

Workshop: »Die große Corona-Verschwörung«

Wann: 16:00 bis 18:15 Uhr
Wer: Online-Angebot für Schüler*innen ab der 9.Klasse von »Gesicht Zeigen!«

Das Corona-Virus und die notwendigen Maßnahmen gegen seine Ausbreitung verändern unser gesellschaftliches Zusammenleben grundlegend. Vieles von dem, was und aktuell im Alltag wiederfährt, erinnert an Science-Fiction und Spielfilme. Die Krise verstärkt menschliche Gefühle und bringt sie deutlich zum Vorschein. Und sie führt zu wichtigen gesellschaftlichen Entwicklungen, online wie offline. An konkreten Beispielen werfen wir gemeinsam mit euch einen genauen Blick auf aktuelle Verschwörungstheorien und Fake News, mit denen aus den berechtigten Ängsten der Menschen Hass und Hetze geschürt werden. Zum Glück ist die Krise aber auch eine Zeit der Solidarität, Nachbarschaftshilfe und kreativem Engagement. Und genau dieses Engagement wollen wir etwas genauer unter die Lupe nehmen! Wie empfindet ihr die Einschränkungen? Was sind eure Erfahrungen der letzten Wochen? Welche Nachrichten bekommt ihr mit, auf welchen Wegen – und was glaubt ihr? Woran orientiert ihr euch? Und welche Ideen habt ihr, um euch einzubringen?

Freitag | 06. November 2020

»Kinoabend mit Gudso«

Wann: 17:00 bis 20:00 Uhr
Wo: Burgtheater Schwalmstadt-Treysa
Wer: Für Jugendliche ab 12 Jahren

Der Arbeitskreis »Multikulturelle Jugendarbeit« zeigt einen Film, der sich mit den Themen Vielfalt und Toleranz beschäftigt. Im Anschluss stellt das Jugendforum »Gud so« seine Arbeit vor und zeigt euch wie man coole Projekte selber starten kann.

Abschlussveranstaltung: »Livetalk: Haltung zeigen – jetzt erst recht!«

Wann: 14:30 bis 16:00 Uhr
Wo: Live im Offenen Kanal Kassel und bei YouTube

In einem Livetalk, unter anderem mit Landrat Winfried Becker, Hubertus Hannappel (Leiter der Polizeidirektion Schwalm-Eder), Christopher Vogel (Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus) und Olaf Rödiger (Schulleiter der Steinwaldschule Neukirchen) wollen wir uns folgende Fragen stellen: Welche Herausforderungen stellen sich an die Demokratie? Was bedeutet es unter diesen Bedingungen Haltung zu zeigen? Was gibt es für Beispiele? Was heißt das für die Zukunft?
Eine Zeichnerin fertigt dabei gleichzeitig live ein visuelles Protokoll – sogenanntes „Graphic Recording“ – an.
Live auf dem YouTube-Kanal des Schwalm-Eder-Kreises und dort auch später zu finden: www.youtube.com/c/schwalmederkreisoffiziell

„Wenn ich jemandem Halt gebe, dann habe ich auch eine Haltung“
Tage der Demokratie enden mit Livetalk

Mit dem Livetalk „Haltung zeigen – jetzt erst recht!“ endeten die Tage der Demokratie im Schwalm-Eder-Kreis.

Dass die Frage, wie man Haltung zeigen kann, auch eine sehr persönliche Sache ist, wird mit dem Statement aus der Überschrift von Olaf Rödiger, Schulleiter der Steinwaldschule Neukirchen, deutlich. Auch Landrat Becker betonte die Wichtigkeit der Haltung eines jeden Einzelnen, indem man sich traue, sein Gegenüber bei bestimmten Aussagen oder intolerantem Verhalten anzusprechen.

Darüber hinaus, ergänzte er, habe auch die Kommunalpolitik in der Vergangenheit vielfach Haltung gezeigt: „Das Eintreten für die Demokratie ist in der Kommunalpolitik ein maßgebliches Thema. Sie hat hier in der Vergangenheit eine sehr deutliche und klare Haltung gezeigt. Wir haben gute Beispiele dafür, wo in der Vergangenheit durch kommunalpolitische Initiative auf antidemokratische Vorfälle reagiert wurde.“

Christopher Vogel vom Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus unterstützte diese Sichtweise und verwies auf den Vorfall am Neuenhainer See, der nicht als Einzelfall verharmlost, sondern die Gründung des Projekts “Gewalt geht nicht!“ im Jahr 2008 zur Folge hatte. Er führte weiter aus, dass es schwieriger sei, in den Dörfern und ländlich strukturierten Gebieten Haltung zu zeigen.  Hier lebe man enger zusammen und kenne sich schon lange Zeit – und trotzdem gebe es gute Beispiele für Haltung und Zivilcourage.

Angesprochen auf die vielen Ermittlungsverfahren in Bezug auf Rechtsextremismus bei der hessischen Polizei, zeigte sich der Leiter der Polizeidirektion Schwalm-Eder, Hubertus Hannappel, überzeugt, dass die absolute Mehrheit aller Polizeibeamt*innen diese Taten eindeutig verurteilten. Sie würden täglich alle auftretenden Phänomene und Problemlagen angehen und mit dieser Haltung das Gemeinwesen und unsere Demokratie verteidigen.

Für Demokratie einzustehen und eine Haltung zu haben entstehe nicht von allein, unterstrich Olaf Rödiger. Den Kindern und Jugendlichen versuche man zu vermitteln, dass man z.B. auch etwas dafür tun müsse, „Schule ohne Rassismus –  Schule mit Courage“ zu sein. So gehe es darum, dass die SV immer wieder neu die erforderlichen Stimmen für die Zugehörigkeit zum bundesweiten Netzwerk der Courage-Schulen einholt.

Im Laufe der vergangenen Woche fanden unter dem Motto „Haltung zeigen und Stimme erheben – auch und gerade in Zeiten der Pandemie“ viele verschiedene Veranstaltungsformate in Form von Vorträgen, Workshops und einem Livetalk statt.

Während dieser Zeit beleuchteten Lichtprojektionen mit Statements zur Demokratie die Gedenkstätte und Klosterkirche Breitenau sowie ein Gebäude der Fa. Heidelmann Kühllogistik GmbH in Schwalmstadt. So konnten weithin sichtbare Demokratiebotschaften in den Kreis gesendet werden. Auch ein „Licht für die Demokratie“ wurde vom Veranstalter, dem Projekt „Gewalt geht nicht!“, im Landkreis verschickt und leuchtete in Klassenräumen, Büros und Fensternischen.

Der neuerliche Teil-Lockdown, der just in der Aktionswoche startete, führte dazu, dass die Anmeldezahlen auch für die Online-Veranstaltungen geringer ausfielen und nicht alle Workshops durchgeführt werden konnten. Diejenigen aber, die stattfanden, wurden von den Teilnehmenden sehr positiv bewertet. Auch die als kleinere Präsenzveranstaltungen geplanten Siebdruckwerkstätten sowie der gut ausgebuchte Kinoabend fielen der verschärften Pandemielage zum Opfer.

Es war trotzdem wichtig, die ursprünglich geplante, jährlich stattfindende Demokratiekonferenz nicht gänzlich ausfallen zu lassen. Die Veranstaltungsreihe habe gezeigt, dass es auch unter Corona-Bedingungen möglich ist, ein qualifiziertes Programm mit kreativen Formaten aufzustellen und man habe einiges für die Zukunft mitnehmen können, resümierten Anna Stiehl und Tom Werner vom Projekt „Gewalt geht nicht!“. Ziel aller Aktivitäten sei es gewesen, ein demokratisches und tolerantes Miteinander im Schwalm-Eder-Kreis zu fördern und Antworten auf die Herausforderungen zu finden, unter denen unsere Demokratie derzeit stehe. Auch andere Vereine, Initiativen und Akteur*innen im Kreis sollten mit dem Programm gestärkt werden. Ihnen danke man für tolle Projekte und ihr Engagement in diesem und den vergangenen Jahren.

Die Tage der Demokratie wurden über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ finanziert, das dem Landkreis auch im kommenden Jahr zur Verfügung steht. Der Livetalk ist auf dem Youtube-Kanal des Schwalm-Eder-Kreises zu sehen. Fotos der Lichtinstallationen können auf der Homepage www.gewalt-geht-nicht.de angeschaut werden.

Hinweis zur Anmeldung

Wir erbitten für die jeweiligen Workshops sowie die Einführungsveranstaltung
eine persönliche Anmeldung per E-Mail oder Telefon.
Der Link für den Zugang zu den jeweiligen Workshops wird per Email zugesandt.

Alle Angebote sind kostenlos.

Kontakt

Kreisausschuss des Schwalm-Eder-Kreises
Jugendförderung
Pommernweg 12 | 34576 Homberg (Efze)
www.schwalm-eder-kreis.de
www.gewalt-geht-nicht.de

Tom Werner
Telefon: 05681 775-590
thomas.werner@schwalm-eder-kreis.de

Anna Stiehl
Telefon: 05681 775-718
anna.stiehl@schwalm-eder-kreis.de