Henrietta ist 19 und hat sich in einer rasanten Karriere von der Praktikantin zum festen Mitglied des MSG-Teams entwickelt. Sie gibt Euch einen Einblick in die Bookingabläufe beim Musikschutzgebiet, die Sie in Vorbereitung auf das 2012er Festival vor Ort in Homberg und bei einem Praktikum in Hamburg praxisnah kennenlernte.
Klar, ein Festival dreht sich nur um Musik, sonst wäre es kein richtiges Festival, aber wisst Ihr eigentlich, wie die Musik für ein Festival überhaupt zustande kommt? Das Musikschutzgebiet-Festival hat jedes Jahr um die 22 bis 25 Spielplätze mit allerlei unterschiedlichen Musikrichtungen zu bieten, da steckt natürlich auch ein großer Aufwand hinter. Als allererstes muss natürlich klar sein, wieviel Geld wir für das Booking der Künstler ausgeben. Dafür wird Ende Oktober/Anfang November eine Kalkulation erstellt mit der wir planen können, um die ersten Musiker und Bands zu kontaktieren. Es wird eine Art Brainstorming gemacht, in der alle Bands auftauchen, die wir gern buchen würden und die sich andere Vereinsmitglieder wünschen. Natürlich können wir nicht jede Wunschband finanzieren, weshalb wir uns erstmal genauer absprechen, was wirklich in unserem Rahmen liegt und welche Band welchen Slot (Spielzeit auf dem Festival) übernehmen könnte.
Wenn die ersten Bands soweit fix sind, dann ist erstmal etwas Entspannung angesagt, denn bis Februar bewerben sich rund weitere 1.000 Bands, die natürlich auch sorgfältig ausgewählt werden sollten, damit Ihr ja das bestmöglichste Line-up bekommt!
Wenn eine Band gebucht ist müssen wir uns das Pressematerial (Texte, Fotos, Videolinks) besorgen, sowie den Tech- und Hospitalityrider. Mit den Ridern lässt sich die Technik planen (Was wird beispielsweise an Ton- oder Lichtequipment benötigt) und zudem wissen wir, ob die Musiker lieber vegetarisch essen möchten oder sich eventuell einige Liter Red Bull infiltrieren wollen. Im Februar gehen die ersten Line-up-Ankündigungen raus und das Bandvoting für Bands von regioactive beginnt. Das heißt genau, dass sich jedes Vereinsmitglied seine Favoriten raussuchen kann und im Endeffekt bekommen dann die Bands mit den meisten Stimmen auch den Platz auf dem Festival. Etwa zwei bis vier Wochen vor dem Festival müssen wir sogenannte Infosheets an die Bands rausschicken, damit diese alle wichtigen Infos auf einem Blatt beisammen haben. Beispielsweise Adresse und Anfahrt zum Festival, Rechnungsadresse, die Kontaktdaten von den Bandbetreuern, Stagemanagern und den Technik-Zuständigen, sorgen dafür, dass auf dem Festival alles reibungslos ablaufen kann. Wichtig sind natürlich auch die Zeiten, wann die Musiker vor Ort sein sollten, wann sie Soundcheck haben und die Zeit ihres Auftrittes. Wenn das alles geregelt ist, dann kann der Festivalmarathon beginnen – vollgepackt mit ner Menge Spaß, Stress und das wichtigste: ganz viel Musik!
Henrietta Bauer