Wäre ich eine Mitläuferin gewesen oder eine Widerständlerin? Hätte ich mich wirklich getraut Widerstand zu leisten und gegen den Strom zu schwimmen? Ich denke es ist ein Ding der Unmöglichkeit, das zu definieren. Ich für mich selbst hoffe, ich hätte mich abschotten können, aber im Krieg hätte ich als Widerständlerin wahrscheinlich mit meinem Leben bezahlt. Ich denke auch, dass einen sein Umfeld sehr prägt. Das sieht man allein daran, dass Mädchen nie allein auf Toilette gehen, nicht allein durch die Schule oder allein wieder in den Klassenraum laufen. Man möchte dazugehören, Menschen um einen haben und vielleicht manchmal auch ein Vorbild sein. Dass sind, denke ich, alles normale Dinge. Aber warum tun wir Dinge, die wir eigentlich gar nicht wollen? Allein um nicht allein da zu stehen. Ich kann das zumindest nur von mir behaupten.

 

Wir kleiden uns auch manchmal so wie andere Menschen in unserem Umfeld, um uns den anderen Menschen ein Stück anzupassen. Sozusagen stecken wir uns quasi in Uniformen. Aber wieso machen wir das freiwillig? Sind wir so leicht von unserem Weg abzubringen?

Ich denke die weißen Hemden im Film rauben einem die Individualität. Alles oder vieles was wir tun, setzen wir in unseren Klamotten um. Unsere Gefühle, Absichten und teilweise auch Gedanken und Stimmungen.

Man könnte uns noch die Haare abscheren und dann sähen wir zumindest von hinten alle fast gleich aus. Wollen wir das wirklich?

Manchmal verharre ich mich in Dinge und denke erst im Nachhinein „Ey Laura, die Aktion war wirklich voll für die Tonne, was habe ich mir denn dabei eigentlich gedacht?“ Und manchmal bin ich so von meinem Tun überzeugt, so dass ich gar nicht merke, dass mein Denkansatz völlig falsch war.

Aber gerade dieser Film hat mir gezeigt, dass man viel mehr Dinge hinterfragen sollte. Was tue ich da gerade und welchen Zweck hat es?

Und vor allem sollte man sich niemals alles gefallen lassen und mit dem Strom schwimmen. Wenn du bleiben möchtest wie du bist, mache dein Ding und lasse dich nicht von deinen eigenen Zielen und Wegen nicht abbringen. So wie wir alle sind und wie wir handeln macht uns einzigartig und uniformieren können wir uns immer noch, wenn wir wollen, alle.

Ein Blogbeitrag von Laura